Rolf Hauser und die Faszination der Abarten
Abarten – Kleine Fehler, grosse Entdeckungen
Abarten sind für viele Sammler das Besondere, das eine Sammlung lebendig macht. Oft wirken sie auf den ersten Blick wie kleine oder grössere Fehler – doch genau das ist ihre Faszination. Abarten entstehen zum Beispiel durch Plattenfehler, Farbabweichungen, Retuchen oder ungewöhnliche Papiersorten. Mal war es ein Missgeschick beim Drucken, mal wurde nachgebessert – und so wurde aus der Norm plötzlich etwas Einmaliges.
Abarten – Mehr als nur ein Fehler
Wer eine gute Sammlung aufbauen will, kommt an Abarten nicht vorbei. Sie sind wie ein Überraschungsei im Album – und manchmal die wertvollsten Stücke überhaupt. Gerade bei den klassischen Schweizer Marken sind die Möglichkeiten fast unendlich: Werden zum Beispiel die berühmten Rayon-Marken nach Drucksteinen und Typen spezialisiert gesammelt, zeigen sich fast unzählige Plattenfehler, Retouchen und kleine Varianten. Ähnliches gilt für die Ausgaben „Stehende Helvetia“ und „UPU 1900“.
Raritäten, die den Markt bewegen
Manche Abarten fallen schon beim ersten Blick auf – etwa wenn eine Marke ungezähnt statt gezähnt ist. Solche Varianten sind auf dem Markt selten und entsprechend gefragt. Noch seltener sind echte Raritäten wie das Tellbrustbild 20 auf 15 Cts auf schwarzviolett (Zumstein Nr. 150 C): Von dieser Marke sind weltweit nur einige wenige gestempelte Exemplare bekannt, ungebraucht wurde bisher kein einziges Exemplar gefunden. Wer so eine Seltenheit in seiner Sammlung hat, besitzt ein ganz besonderes Stück Schweizer Philateliegeschichte.
Die Sammlung Hauser – Glücksgriffe für Entdecker
Rolf Hauser war immer auf der Suche nach aussergewöhnlichen Abarten. Seine Sammlung umfasste unter anderem:
Den einzigen bekannten Bogen „Waadtländer Trachtenhut“ 1955 mit starker Verschmierung – eine echte Besonderheit, sogar im Zumstein-Spezialkatalog abgebildet (Seite 327)
Pro Juventute-Kehrdruckbogen 1953 mit vier Marken zu 30 Rappen ohne rote Farbe – ein echtes Unikum, einzigartig auf dem Markt.
Einen postfrischen Viererblock der 20-Rappen-Marke Juventute 1934 mit fehlendem Rotdruck – eine extreme Seltenheit.
Die seltene „Schach-Marke“ von 1968 ohne Blaudruck auf Brief – eine Rarität ersten Ranges
Jede Abart erzählt ihre eigene Geschichte – und gibt das gute Gefühl, etwas zu besitzen, das es so vielleicht nur einmal gibt.
Einladung zur Schatzsuche – Abarten als Höhepunkte
Im Auktionskatalog November 2025 finden Sammler eine Auswahl seltener Abarten aus dem Nachlass Hauser. Diese Lose sind mehr als nur technische Kuriositäten – sie sind echte Höhepunkte für alle, die das Besondere suchen. Tauchen Sie ein in die spannende Welt der Abarten – und erleben Sie, warum gerade die scheinbaren Fehler zu den grossen Schätzen der Schweizer Philatelie gehören.
Ungezähnt statt gezähnt – eine echte Rarität
Diese drei Schweizer Marken zeigen eine der begehrtesten Abarten: Sie sind ungezähnt, obwohl sie regulär gezähnt sein müssten. Solche Fehldrucke entstehen meist durch einen Produktionsfehler und sind extrem selten – oft existieren nur wenige Stücke. Für Sammler zählen sie zu den wertvollsten Schätzen und sind das Highlight jeder Spezialsammlung.
20 auf 15 Rp. Wilhelm Tell in schwarzviolett
(Zumstein Nr. 150 C)
Eine der grossen Farbseltenheit der Schweiz: Die 20 auf 15 Rp. Marke erscheint hier im Farbton schwarzviolett. Nur wenige Exemplare sind bekannt – ein begehrtes Highlight für spezialisierte Schweiz-Sammler.
Wischtuchfaden mit Farbverschmierung
(Zumstein-Spezial Nr. 220.1.11)
Ein spektakulärer Produktionsfehler auf einem kompletten Bogen der 20 Rp. „Landesausstellung Zürich 1939“: Ein starker Wischtuchfaden zieht sich über mehrere senkrechte Markenreihen und sorgt für eine markante Farbverschmierung. Solche spektakulären Druckzufälligkeiten sind extrem gesucht und machen dieses Stück zu einem besonderen Highlight für Abarten-Sammler.
Vollständiger Andruck-Bogen
(Zumstein-Spezial Nr. 235y.1.09)
Ein aussergewöhnlicher Andruck-Bogen der 30 Rp. „Armbrust“: Die Marken in den rechten Bogenfeldern sind nur schwach oder gar nicht gedruckt. Solche Druckproben dokumentieren eindrucksvoll die Abstufungen im Andruckverfahren und sind in vollständiger Form eine ausgesprochene Seltenheit.
Andruck-Bogen „75 Jahre Weltpostverein“ mit Farbverschmierung (Zumstein-Spezial Nr. 294.1.09)
Dieser vollständige Andruck-Bogen der 10 Rp. „75 Jahre Weltpostverein“ zeigt deutlich verschmierte und zusammengelaufene Farben. Gerade bei Schweizer Marken, wo die Qualitätskontrollen traditionell sehr streng sind, kommen solch markante Produktionsfehler praktisch nie vor – entsprechend hoch ist die Seltenheit und der Reiz für Spezialisten.
Original-Bogen „Waadtländer Trachtenhut“
mit extremer Verschmierung
Der legendäre Original-Bogen zur Fête des Vignerons 1955 („Waadtländer Trachtenhut“) zeigt eine der auffälligsten bekannten Farbverschmierungen der Schweiz. Dieser einzig bekannte Bogen – auch im Zumstein-Spezial-Katalog Seite 327 abgebildet – dokumentiert eindrucksvoll, wie selbst bei strengster Kontrolle spektakuläre Ausrutscher im Druck entstehen können. Ein echtes Unikat für die Abarten-Sammlung.
30 Rp. „Schach-Marke“ ohne Blaudruck auf Brief
Ein philatelistisches Highlight: Die seltene 30 Rp. „Schach-Marke“ von 1968 hier ohne den sonst üblichen Blaudruck, sauber verwendet auf attraktivem Einschreibe-Brief. Stücke dieser Abart sind äußerst selten und ein begehrter Fund in jeder Spezialsammlung.
Markanter roter Farbfleck auf Teilbogen Sonderpostmarke 1974
Ein auffälliger Produktionsfehler: Ein satter roter Farbfleck zieht sich quer über vier Marken dieses Teilbogens von 1974. Solche markanten Farbabweichungen sind selten und unter Sammlern besonders gesucht, da sie den industriellen Herstellungsprozess sichtbar machen.
Juventute 1934 – Viererblock 20 Rp.
mit fehlender Aufschrift
Seltene Abart der Pro Juventute 1934: Im unteren Paar dieses Viererblocks fehlt die Aufschrift „HELVETIA“. Solche markanten Druckausfälle sind extrem selten und zählen zu den begehrten Raritäten der Schweizer Jugendmarken.
Juventute-Kehrdruckbogen 1953 mit fehlendem Rotdruck
Spektakuläre Abart: Bei diesem postfrischen Kehrdruckbogen der Pro Juventute 1953 fehlt bei vier der 30 Rp.-Marken der rote Rasterdruck. Vermutlich ist dies das einzige bekannte Exemplar in tadellos postfrischem Zustand – ein absolutes Highlight der modernen Schweizer Philatelie.